Mondorf Wetter
Malte Neuper
Adenauerplatz 3A
53859 Niederkassel-Mondorf

Regionale Windsysteme der Erde (B5)





Name Land Erläuterungen
Böhmischer Wind Böhmerwald
Bohorok Sumatra
Bora Dalmatien Die "Bora" ist ein trocken-kalter und böiger Fallwind. Sie entsteht, wenn Luft, die sich über dem Bergplateau des Dinarischen Gebirges stark abgekühlt hat, dann durch die allgemeine Strömung (Hoch über Osteuropa und flache Tiefdruckrinne über der warmen Adria) über die steilen Berghänge hinunter zur relativ warmen dalmatinischen Küste und zum Meer stürzt. Dort kommt es dann zu stürmischen Winden und einem starken Temperaturrückgang.
Bora von Noworossijsk Schwarzmeerküste
Boraccia Adria, Dalmatien
Borasco (oder Burrasca) zentrales Mittelmeer, Italien Mit "Borasco" (oder "Burrasca") bezeichnet man in Italien einen Sturm (meist einen heftigeren Gewittersturm) über der See.
Bordelais Quercy, Frankreich Der "Quercy" ist eine Landschaft in Südwestfrankreich, was allein schon daran deutlich wird, dass die meisten Häuser mit den in Südfrankreich verbreiteten roten Ziegeldächer gedeckt sind. Der "Quercy" besteht aus Kalkplateaus, welche sich im Südwesten an des Zentralmassiv anschließen und von den Tälern der Dordogne, des Lot und des Aveyeron eingeschnitten werden. Die Hochplateaus, auch Causses genannt, fallen dabei nach Westen zur Garonne leicht ab und bestehen überwiegend aus Jurakalk.
In dieser Region wird nun ein milder Westwind auch als "Bordelais" bezeichnet. Er weht zu allen Jahreszeiten und ist meist von Regen begleitet, der unter Umständen bei der orographisch erzwungenen leichten Hebung (durch das nach Osten zum Zentralmassiv ansteigende Gelände) etwas verstärkt wird. Im Sommer, wenn sich die Kalkplateaus zuvor stark aufgeheizt haben, kommt es zudem oft zu schweren Gewittern.
Seinen Namen verdankt der "Bordelais" nicht etwa dem bei uns in Deutschland so bekannten Fischfilets gleicher Benennung, sondern verständlicherweise dem Umstand, dass er vom "Quercy" aus gesehen von Bordeaux herzuwehen scheint.
Boreas Antikes Griechenland
Borino Dalmatien
La boulbie Ariège, Frankreich Im französischen Département Ariège (Dép.-Nr.: 09; liegt in der Region Midi-Pyrénées südlich von Toulouse am nördlichen Pyrenäenrand. Bei der Landschaft handelt es sich um Kalksteinkämme mit Schluchten, die durch Gebirgsfaltung ähnlich denen des Jura entstanden sind.) wird mit "La boulbie" ein stürmischer Nordwind bezeichnet, der mitunter mächtige Kastanien entwurzeln kann. Er ist kalt und trocken. Liegenden Schnee wirbelt er auf und häuft ihn dann oft zu teilweise hohen Schneeverwehungen auf. Der Wind "La boulbie" wird meist von frostigem, klarem Wetter begleitet. Wenn die Fröste spät im Frühjahr eintreten, dann besteht in der Landwirtschaft zudem die Gefahr, dass sie die frühreifen Knospen schädigen können. Doch vor allem wütet der Wind im Dezember und Januar, wenn die Natur noch winterlich ruht.

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