Mondorf Wetter
Malte Neuper
Adenauerplatz 3A
53859 Niederkassel-Mondorf

Regionale Windsysteme der Erde (W1)





Name Land Erläuterungen
Waldwind Reinersreuth, Kreis Münchberg
Walliser Talwind Oberes Rhonetal, Wallis
Wam-andai West-Neuguinea starke (heftige) westliche winde zur Zeit des Nordwestmonsuns (Nordwinter)
Wambraw Neuguinea
Wasatch wind Utah, USA Talwinde, die sich am Tage bei einer ungestörten Hochdruckwetterlage im Sinne der Berg-und Talwindzirkulation in den Canyons des Wasatch-Gebirges im US-Bundesstaat Utah (die Wasatch-Kette erstreckt sich dabei in Nord-Süd Richtung östlich von Salt Lake City, sie ist die westlichste Kette der Rocky Mountains, mit über 3000 m hohen Gipfeln) ausbilden, werden, eben nach dem Gebirge, auch als "Wasatch Winde" (kann auch zusammen geschrieben, also "Wasatchwinde", sein) bezeichnet.
White South-Easter Karimata-Straße, Insulinde
White squalls
Williwaw (auch Rachas) Magellan-Straße, Südamerika Vor allem im westlichen Abschnitt der Magellan-Straße an der Südspitze Südamerikas werden plötzlich hereinbrechende kräftige Kaltluftfallböen als "Williwaw" (oder mitunter auch als "Rachas") bezeichnet.
Willy-Willies Nordwest-Australien Fälschlicherweise wird oft in vielen Lehrbüchern noch die Aussage verbreitet, dass es sich bei den australischen "Willy-Willies" um tropische Wirbelstürme (Hurrikans) im Südwesten Australiens handelt. Doch dieser Gebrauch des Namens war nur um den Jahrhundertwechsel (19. auf das 20. Jahrhundert) sehr regional mal kurz in "Mode" und verschwand dann aber wieder in den 20er bis 30er Jahren des 20. Jahrhunderts von der Bildfläche.
Normalerweise handelt es sich bei den "Willy-Willies" um Staubteufel. Wenn sich bei starker Sonneneinstrahlung der Boden stark aufheizt, wird durch Kontakt auch die am Boden aufliegende Luftschicht, im Gegensatz zur Luft darüber, stark überhitzt. Somit entsteht eine ziemlich labile superadiabatische Schichtung. Die bodennahe Luft schießt nun quasi in einem relativ engen Schlauch in die Höhe und beginnt bei dieser Aufwärtsbewegung zu rotieren. Dabei wirbelt sie am Boden losen Sand oder Staub auf. Im Gegensatz zum ungleich verwüstenderen Wirbelwind "Tornado" wächst der Staubteufel (also der "Willy-Willy") vom Boden aus nach oben, anstelle von einer Gewitterwolke abwärts.
In küstennahen Regionen wird die Bildung eines "Willy-Willy" durch kühle maritime Luft, die über trockenen und aufgeheizten Boden weht gefördert. Tageszeitlich gesehen entstehen "Willy-Willies" am ehesten am frühen Nachmittag, wenn die bodennahe Erwärmung (bzw. Überhitzung) am stärksten ausgeprägt ist.
Wisperwind Mittelrheintal, Rheingau Als "Wisperwind" wird im Rheingau bei Lorch ein Bergwind bezeichnet, der in der Nacht und am frühen Morgen aus dem Tal der Wisper weht.
Im westlichen Taunus hat sich das kleine, bei Lorch in den Rhein entwässernde, Flüsschen Wisper ein enges Tal in das Gestein gegraben. Meist bei einer stabilen Hochdrucklage entwickelt sich nun in der Nacht, durch die nahezu ungehinderte Ausstrahlung, ein Kaltluftstrom, der von den Hängen ins Tal und dort weiter Talauswärts weht, wo er sich schließlich eben bei Lorch ins Rheingau ergießt. Aufgrund des teils recht engen Talquerschnitts, wird die Luft dabei streckenweise wie durch eine Düse gepresst und beschleunigt, so dass dieser Bergwind mitunter auch recht böig sein kann.
Der Name "Wisperwind" ist dabei recht bekannt und dem Wind wurde im 19. Jahrhundert von Ferdinand Freiligrath mit dem Gedicht "Wisperwind" (dieser Link führt Sie zum literarischen Windbereich, wo unter anderem das Gedicht zu finden ist) ein lebhaftes poetisches Denkmal gesetzt.

Wispertal oberhalb von Lorch
Das Wispertal oberhalb von Lorch, von Ranselberg aus gesehen.

Wjuga Sibirien

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