Mondorf Wetter
Malte Neuper
Adenauerplatz 3A
53859 Niederkassel-Mondorf

Regionale Windsysteme der Erde (A1)





Name Land Erläuterungen
Abrolhos,
Abrolhos squalls
Ostküste Brasiliens Bei den "Abrolhos" handelt es sich um recht böige und regenbringende Winde, die in der Zeit zwischen Mai und August (also der Zeit, wenn in Brasilien Winter herrscht) auftreten. Ihren Namen verdanken die "Abrolhos", bzw. "Abrolhos squalls", den unter dem selben Namen bekannten Klippen, die vor der Ostküste Brasiliens bei Caravelas (ungefähr auf halbem Weg zwischen Rio und Salvador) liegen.
Afghanetz Afghanistan [der; russ.] Der "Afghanetz" ist ein heißer, meist auch stürmischer und staubführender Wind aus nördlichen Richtungen. Er entsteht wenn sich während des Sommers tagsüber die weiten Ebenen Afghanistans und Mittelasiens stark überhitzen. Sein anderer Name; "Wind der 120 Tage"; deutet (vielleicht ein wenig übertrieben) darauf hin, daß er fast alltäglich, also nahezu jeden der 120 Sommertage, auftritt und somit für den Afgahnischen Sommer ziemlich charakteristisch ist.
Afternoon Burner Kanada, Vancouver Der "Afternoon Burner" ist ein starker auflandiger Wind, der Dunst und leichte Wolken über Vancouver von Mittag bis ca. 16:00 Uhr nachmittags fortjagt. Nachfolgend ebbt der Wind dann zu einer leichten Seebrise ab.
Agueil, Aiguolas Cévennen méridionales, Frankreich Der "Agueil" (auch unter "Aiguolas" bekannt) ist ein Ostwind in den Cévennen méridionales. Bei ihm handelt es sich um einen kalten, seltenen und kurzlebigen Wind von mäßiger Stärke. Der "Agueil" weht vor allem im Frühjahr und bringt mehrere Tage leichte, zeitweilige und gewöhnlich orographisch bedingte Regen- oder Schneeschauer.
Albé (auch Vent d'Espagne) Roussillon, Ost-Pyrenäen; Südfrankreich Der "Albé" ist ein warmer und feuchter Wind aus Südwest, der von den östlichen Pyrenäen herab in die französische Region Roussillon bei Perpignan (wo im Übrigen mein Blinddarm liegt) weht. Er entsteht auf der Vorderseite von Tiefdruckgebieten, die über Westeuropa von Südwest nach Nordost ziehen und somit, aufgrund der großräumigen Strömung, die Luft von Südwest über die Pyrenäen "gezwungen" wird. In Roussilion ist der "Albé", da die feuchtwarme Luft meist labil geschichtet ist, dabei oft von Regen und Gewittern begleitet. Seinen Namen "Albé" verdankt dieser Südwestwind der Ostkette der Pyrenäen (von der er, aus Roussilon gesehen, ja her kommt), die "Albéries" genannt wird. Der andere Name "Vent d'Espagne" (unter dem dieser Wind auch bekannt ist), hat gewissermaßen die gleiche Grundlage. Nur schaut man bei dieser Benennung quasi ein wenig weiter hinter den Horizont. Von Roussillon betrachtet liegt hinter den Pyrenäen Spanien. Und da, wenn man über die Pyrenäen hinwegschaut, der Wind aus Spanien zu kommen scheint, ergibt sich eben jener zweite Name: "Vent d Espagne" (frz.: Wind aus Spanien).
Albtalwind (auch Albtäler) Nördl. Schwarzwald Beim "Albtalwind" (auch Albtäler genannt) handelt es sich um einen nächtlichen Bergwind, der aus dem Albtal in Richtung Ettlingen weht und dort für eine willkommene Frischluftzufuhr sorgt.

Albtal bei Ettlingen
Das Albtal bei Ettlingen vom Hang des Wattkopf (338m) aus gesehen.


Alpenföhn Alpen siehe bald unter den theoretischen Grundlagen
Andro (Ander) Gardasee Der "Andro" (auch "Ander" genannt) ist ein mäßig starker Wind aus Süd im Südteil des Gardasees.
Apaapaa Hawaii Mit dem hawaiianischen Wort "Apaapaa" wird (natürlich) auf Hawaii ein stürmischer Wind der Stärke 8 bis Sturm der Stärke 9 bezeichnet.
Aparktias Antikes Griechenland [der; griech.] Einem trockenkaltem Nordwind im Winter, der kontinentalen Ursprungs ist, wurde im antiken Griechenland der Namen "Aparktias" gegeben. Jedoch auch noch heutzutage wird dieser Name mitunter verwendet. Der "Aparktias" ist im Grunde mit der "Bora" vergleichbar. Durch ein winterliches Hochdruckgebiet über Osteuropa wird polare Kaltluft aus den Weiten Russlands zum Balkan verfrachtet. Auf dem schneebedeckten Hochplateau des Balkans kühlt sich dann die Luft noch weiter ab uns es entsteht über Balkan ein ziemlich flaches Hoch mit kalter Luft. Hat sich, grob gesagt, die kalte Luft schließlich so weit angesammelt, so daß sie auch über Anhöhen hinwegschwappen kann, dann kann sie eben diese überwinden und rückseitig der Gebirge als kalter Fallwind die Hänge hinunter wehen. Im Fall des "Aparktias" gelangt die trocken kalte Luft von den verschneiten Bergen Mazedoniens und Bulgariens, also von Norden, nach Griechenland.
Apeliotes Antikes Griechenland Im Antiken Griechenland wurde ein trockener und warmer Ostwind als Apeliotes bezeichnet.
Aperwind Schweiz Der "Aperwind" ist egentlich nichts anderes als ein Föhn. Wenn nun ein Föhn aber im Frühjahr in der Schweiz auftritt und vorher noch eine Schneedecke vorhanden war, so bringt dieser Föhn, als trockener und vor allem warmer Wind, den Schnee zum schmelzen und sorgt somit für schneefreie Hänge. Diese Tatsache ist es jedoch, die diesem Föhn seinen besonderen Namen "Aperwind" verleiht. "Aper" leitet sich nämlich vom lateinischen "apertus = offen" ab, wodurch der nun schneefreie; also quasi offene; Boden beschrieben wird. Bekannter ist der "Aperwind" im Alpenraum jedoch unter dem Namen "Schneefresser".
Argestes Antikes Griechenland Als "Argestes" wurde im Antiken Grichenland der Nordweststwind im Ionischen Meer bezeichnet. Dieser Nordwestwind ist quasi als ionischer Zweig der großräumigeren "Etesienströmung" zu sehen. Heutzutage wird der "Argestes" jedoch eher als "Maestro" oder "Maistros" bezeichnet.


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