Mondorf Wetter
Malte Neuper
Adenauerplatz 3A
53859 Niederkassel-Mondorf

Regionale Windsysteme der Erde (C5)





Name Land Erläuterungen
Contrastes Spanische Mittelmeerküste, Straße von Gibraltar
Cordonazo(s) Ost-Pazifik Tropische Wirbelstürme (bei uns mehr unter dem Karibischen Namen "Hurrikans" bekannt), die vor der Pazifikküste Mexikos und Mittelamerikas auftreten, werden hier als "Cordonazos" bezeichnet.
Coromell Kalifornischer Golf, Mexiko In und um La Paz auf der Niederkalifornischen Halbinsel (Mexiko) am Golf von Kalifornien wird der nächtliche, schwache Landwind, der hier meist aus südlichen Richtungen zu wehen pflegt und sich als thermisch direkte Zirkulation nur bei einer ungestörten Hochdrucklage entwickelt, als "Coromell" bezeichnet.
Crachin Vietnam
Criador Spanien
Crivetz Rumänien Beim "Crivetz" handelt es sich um einen, zum Teil starken, Nordost- bis Ostwind, der kontinentale Luft aus Eurasien ins östliche Rumänien führt. Durch die kontinentalen Herkunft der Luftmassen wird auch sein Charakter dementsprechend geprägt. Im Sommer kommt er als sehr warmer, im Winter dagegen als sehr kalter Wind daher. Dabei soll bei seinem Auftreten im letzteren Fall (also im Winter) die Temperatur in Bukarest schon einmal in wenigen Stunden um 20 Grad gesunken und die Donau in weniger als zwei Tagen zugefroren sein (Jedoch sind diese Tatsachen nicht wirklich gesichert, so dass man diese Anmerkung eher als netten Hinweis sehen sollte, dass es sich im Winter beim "Crivetz" um einen kräftigen Kälteeinbruch handelt).
Der "Crivetz" kann zu allen Jahreszeiten auftreten. Er weht jedoch am häufigsten im Frühjahr und Herbst, obwohl er im Sommer auch öfters als sein Quasi-Gegenpart "Austru" vorkommt. Er prägt dabei insgesamt wesentlich das Klima des östlichen Donautieflandes und der Moldau-Region mit.
Zu bemerken sein noch, dass, bei den, infolge des "Crivetz", aus Norden und Osten einfließenden Luftmassen, die starke Krümmung der Ostkarpaten eine Art Leitplankeneffekt verursacht, was wiederum an dem Außenrand (der Ostkarpaten) zu einer Konzentration und damit (aus Kontinuitätsgründen) Beschleunigung der Luftmassen führt. Ein Phänomen welches auch als "Carpathian Low Level Jet" bezeichnet wird und besonders im Winter zu unangenehm hohen Wind-Chill-Werten in den Ostrumänischen Landschaften sorgt (Als Beispiel sei die mittlere Windgeschwindigkeit von Konstanza am Schwarzen Meer von der Zeit zwischen Januar und März aufgeführt, die bei 4.3 bis 4.7 m/s liegt).
Desweiteren kann es infolge des "Crivetz" auch zu starken Regen- oder Schneefällen kommen. Dies geschieht besonders dann, wenn ein Mittelmeertief südliche von Rumänien zum Schwarzen Meer wandert. Dabei entsteht an der Rückseite (auch kanalisiert durch die Karpaten) eben der Nordost- bis Ostwind, der nun aber feuchtere und damit niederschlagsreichere Luft heranbringt.
Croix-de-Fer (vent du col de la) Savoyen, Frankreich In dem kleinen 220 Einwohner zählenden Ort Saint Jean d'Arves, das in malerischer Lage im Tal der Arvan in den Savoyen (Dép.-Nr.: 73; Region: Rhône-Alpes) liegt, wird ein kühler Nordwestwind auch als "vent du col de la Croix-de-Fer" bezeichnet. Dabei weht der "vent du col de la Croix-de-Fer" vor allem im Winter und ist insgesamt von recht unbeständigem, regnerischem Wetter begleitet. Er entsteht wenn ein atlantisches Tief über dem nördlichen Mitteleuropa durchzieht und sich dann auf der Rückseite eben eine nordwestliche Strömung einstellt mit der kühle und feuchte Luft polaren Ursprungs in die Region geführt wird.
Seinen Namen verdankt er der Tatsache, dass er, von Saint Jean d'Arves aus gesehen, vom 2067 Meter hohen und von zahlreichen Tour de France Etappen bekannten Col de la Croix-de-Fer (dtsch.: Eisenkreuz-Pass) herzuwehen scheint, der aus Nordwesten her einen natürlichen Durchlass ins Tal der Avran darstellt.
Anzumerken ist dabei noch, dass neben dem kühlen Nordwestwind "vent du col de la Croix-de-Fer" in Saint Jean d'Arves auch ein warmer Südwind mit "vent de Val froide" einen speziellen Namen hat.

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