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Name |
Land |
Erläuterungen |
Labbé (auch Labé) |
Provence, Südfrankreich |
In der Provence wird mit "Labbé" (auch "Labé"
geschrieben) ein Südwestwind bezeichnet, der milde und feuchte Luft herantransportiert. Der
"Labbé" weht mit einer mäßigen bis kräftigen Stärke und
wird von einem stark bewökten bis bedeckten Himmel und Regenschauern begleitet. Das Meer
hinterlässt er ziemlich unruhig, bewegt. Der "Labbé" weht insgesamt
nicht so häufig, vor allem jedoch im Monat März. |
Labech |
Var (Provence), Südfrankreich |
Im französischen Département Var (Dép.-Nr.: 83) in der
Provence (genauer in der Provence orientale) bezeichnet man mit "Labech" einen
feuchtwarmen, mäßig bis kräftigen Wind aus
Südwest. Der Name scheint in dieser Region eine gängigere lokale Bezeichnung des bekannteren
Windnamens Labbé zu sein. Der "Labech" zeichnet sich
durch wolkenbruchartige Schauer, die jedoch meist nur von kurzer Dauer sind, Gewitter und auch
Hagelschauer aus. Er weht hauptsächlich im Herbst und Winter.
Es gehöhrt zwar nicht unbedingt hier hin, aber bei ihm handelt es sich um meinen Lieblingswind.
Diese Wind-Beschriftung eines Toilletenhäuschens fand ich auf einem Campingplatz
bei Sète während eines Frankreichurlaubs im Jahr 2002.
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Laheimar |
Persischer Golf |
Als "Laheimar" werden im Persischen Golf starke Böen aus unterschiedlichen Richtungen bezeichnet. Ihr häufigstes Vorkommen
liegt dabei im Herbst, zwischen Oktober und November vor. Da sich nach ihrem Durchzug oft sehr gute
und klare Sichtbedingungen einstellen, treten sie offensichtlich in Verbindung mit Kaltlufteinbrüchen auf.
Dabei wird dann auch das vornehmliche Auftreten im Herbst verständlich. Denn zu dieser Jahreszeit kann sich die Westwinddrift mit eingelagerten
Höhentrögen etwas häufiger nach Süden ausweiten und auf der Rückseite der Tröge dringt dann labile Höhenkaltluft zum
Persischen Golf vor.
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Lampaditsa |
Zakynthos, Griechenland |
Auf der südlichen ionischen Insel Zakynthos wird der bekannte warme und feuchte Südwind
"Schirokko" auch "Lampaditsa" genannt.
Der Name leitet sich wahrscheinlich vom griechischen Wort für Fackel ab und beschreibt somit vermutlich
das heiße Umfeld, das der "Schirokko" mit der Zufuhr
der heißen tropischen Luft aus Nordafrika schafft.
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Lan San |
hauptsächlich Vanuatu, Südpazifik (früher: Neue Hebriden) |
In dem ca. 80 Inselgruppen umfassenden Archipel Vanuatu im Südostpazifik, sowie zum Teil auch
auf den südlichen Ostindischen Inseln; also auf den kleinen Sunda Inseln und Java; wird der bestimmende Südostpassat, wenn er nach einem
vorübergehendem Abflauen wieder besonders kräftig auflebt, auch als "Lan San" bezeichnet.
Dabei kann dieses einerseits im Umfeld einer durchwandernden tropischen Störung oder andererseits unter
dem Einfluss eines durchziehenden Hochdruckgebiets auftreten, also bei einer Störung des normalen Luftdruckfeldes. |
Largade (auch large) |
Südfrankreich |
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Lautaret (vent du) |
Briançonnais, Frankreich |
Als "vent du Lautaret" wird im Briançonnais (der Gegend um Briancon, die in den Alpes méridionales im
Département Hautes Alpes (Dép.-Nr.: 05 Region: Provence-Alpes-Côte d'Azur) nahe der italienischen Grenze liegt) ein kalter und generell
stürmischer Nordwind bezeichnet.
Er entsteht, wenn rückseitig eines im Norden vorbeiziehenden Tiefs mit eben einer nördlichen Strömung kalte Luft teils polaren Ursprungs
ins Briançonnais geführt wird. Dabei stellt dann der 2058 Meter Pass von Lautaret (frz. "Col du Lautaret") einen natürlichen
Durchlass dar, von dem aus dann die Luft entlang des Tals der Guisane herunter ins Briançonnais weht und somit dem "vent du Lautaret"
seinen Namen gibt. Daneben kann sich die Luft beim "Abstieg" vom Col du Lautaret ins Briançonnais föhnartig erwärmen. Zwar
reicht diese Erwärmung nicht aus um dem Wind seinen kalten Charakter zu nehmen, aber immerhin um die Wolken aufzulockern, bzw. aufzulösen,
so dass der "vent du Lautaret" oft auch mit einem sonnigen Himmelsbild daherkommt. |
Lebeccio |
Frankreich |
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Lenzbote |
Alpen |
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Leste |
Madeira, teils auch Kanarische Inseln |
Beim "Leste" handelt es sich um einen heißen, sehr trockenen und oft auch mit
Wüstenstaub beladenen Ost- bis Südostwind, der von der Afrikanischen Küste zur portugiesischen Insel Madeira weht. Der Name wird
teilweise auch auf den ein wenig südlich gelegenen Kanarischen Inseln benutzt, doch üblicher ist hier die Bezeichnung "Levanto".
Der "Leste" tritt hauptsächlich von Herbst bis zum Frühling auf (nur selten im Sommer) und steht im Zusammenhang mit einem
Tiefdruckgebiet, das sich auf einer insgesamt recht südlichen Bahn über dem Atlantik von Osten der Region nährt. Das ansonsten
dominierende Azorenhoch hat sich dabei entweder vorübergehend ziemlich weit nach Süden zurückgezogen oder nimmt zwischenzeitlich
eine Position weit im Norden, im Bereich der Britischen Inseln ein.
Der heiße, trockene und staubige Charakter des "Leste" führt auf Madeira zu recht ansehnlichen Wettererscheinungen. So
ist es einerseits durchaus möglich, dass auf der Insel die relative Luftfeuchtigkeit durch den "Leste" auf geringe 20% sinkt,
während die ansonsten eher gemäßigten Temperaturen auf Werte um schweißtreibende 33 Grad emporschnellen. Dazu
kann der mitgeführte Wüstenstaub eine, durchaus leicht rötliche Trübung der Luft bewirken und das Ganze Umfeld noch ein wenig
"bedrückender" erscheinen lassen.
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