Mondorf Wetter
Malte Neuper
Adenauerplatz 3A
53859 Niederkassel-Mondorf

Regionale Windsysteme der Erde (Q1)





Name Land Erläuterungen
Qeb (oder auch Qeb meh) Antikes Ägypten Als "Qeb" oder auch "Qeb meh" wurde im antiken Ägypten der frische Nordwind bezeichnet, wobei "Qeb" übersetzt "der Frische" bedeutet. In alten Darstellungen wird er häufig durch einen vierköpfigen Widder verkörpert. Selten kommen aber auch Darstellungen als vierköpfiges Rind (oder Kuh) mit zwei menschlichen Köpfen und zwei Rindsköpfen vor.
Die Beziehung zum Widder ergibt sich wahrscheinlich aus dem ägyptischen Wort für dieses Tier, das "ba" lautet und neben dieser Bedeutung auch für die Seele steht. Widderdarstellungen repräsentieren somit meist die Göttlichkeit. Und da auch dem Wind göttlicher Ursprung zugeschrieben wird, liegt dann diese Verknüpfung quasi auf der Hand. Die vier Köpfe deuten wiederum dann wahrscheinlich auf die vier Hauptwindrichtungen hin.
Eine bemerkenswerte Widderdarstellung des "Qeb" befindet sich im Opet-Tempel in Karnak. In seinem zentralen Saal ist auf dem Fries, neben einem Widder mit vier Flügeln, der den Südwind repräsentiert, auch der Widder des Nordwindes mit seinen vier Köpfen abgebildet, wobei folgende Inschrift an seiner Seite auf diesen Wind hinweist: "Der gute Nordwind. Der Frische ist sein Name, der Hauch des Lebens, der frische Wind, der die Felder befriedigt, der die Fruchtbarkeit den Fluten des Bodens wiedergibt, der den Hauch des Leben aus den (oder in die?) Nüstern von Osiris-Onnophris lässt " (Übersetzung nach Sekundärliteratur).
Quarajel Bulgarische Schwarzmeerküste Als "Quarajel" wird an der Bulgarische Schwarzmeerküste der Landwind bezeichnet, wie er, bei ungestörtem Hochdruckeinfluß, sich in Meernähe meist in der Nacht ausbilden kann. In der Nacht kühlt sich dabei nämlich das Land stärker ab als das Wasser, so daß sich, knapp gesagt, dann eine thermisch direkte Ausgleichsströmung vom kühleren Land zum wärmeren Meer entwickelt.
Quarnero (auch Kvarnero genannt) Istrien, Kroatien Die "Bora" wird auf Istrien regional auch als "Quarnero" (oder auch "Kvarnero") bezeichnet. Den Namen verdankt der "Quarnero" (bzw. "Kvarnero") dem Quarnero Golf (auch Kvarner genannt; daher der zweite Name "Kvarnero") südöstlich vor Istrien, der eine der nördlichsten Haupt-Einfallschneisen der "Bora" darstellt und in dem sie (die "Bora") sich heftigst und mit am stärksten entwickeln kann. Am Paß von Postojna (im Deutschen auch Adelsberg genannt; in Slowenien) kann dabei die gesammelte kalte Festlandsluft die slowenischen Berge überqueren und sich dann in den Quarnero Golf (bzw. Kvarner) mit Sturmstärke herabstürzen.
Queensland hurrican Nordost-Australien Bei den "Queensland hurricanes" handelt es sich um tropische Wirbelstürme (was eigentlich beim Namen "Hurrikan" offensichtlich ist), die von Osten her nach Nordost-Australien ziehen. Ihren Namen verdanken die "Queensland hurricanes" dabei dem Australischen Bundesstaat "Queensland", in dem bevorzugt das Gebiet zwischen Cooktown und MacKay am Großen Barriereriff von den Wirbelstürmen betroffen ist. Das Auftreten dieser Hurrikans erreicht, über den Jahresverlauf gesehen, seine größte Häufigkeit im Südherbst, in der Zeit zwischen Januar und März.

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