Mondorf Wetter
Malte Neuper
Adenauerplatz 3A
53859 Niederkassel-Mondorf

Regionale Windsysteme der Erde (L1)





Name Land Erläuterungen
Labbé (auch Labé) Provence, Südfrankreich In der Provence wird mit "Labbé" (auch "Labé" geschrieben) ein Südwestwind bezeichnet, der milde und feuchte Luft herantransportiert. Der "Labbé" weht mit einer mäßigen bis kräftigen Stärke und wird von einem stark bewökten bis bedeckten Himmel und Regenschauern begleitet. Das Meer hinterlässt er ziemlich unruhig, bewegt. Der "Labbé" weht insgesamt nicht so häufig, vor allem jedoch im Monat März.
Labech Var (Provence), Südfrankreich Im französischen Département Var (Dép.-Nr.: 83) in der Provence (genauer in der Provence orientale) bezeichnet man mit "Labech" einen feuchtwarmen, mäßig bis kräftigen Wind aus Südwest. Der Name scheint in dieser Region eine gängigere lokale Bezeichnung des bekannteren Windnamens Labbé zu sein. Der "Labech" zeichnet sich durch wolkenbruchartige Schauer, die jedoch meist nur von kurzer Dauer sind, Gewitter und auch Hagelschauer aus. Er weht hauptsächlich im Herbst und Winter.
Es gehöhrt zwar nicht unbedingt hier hin, aber bei ihm handelt es sich um meinen Lieblingswind.

Der Labech als Beschriftung eines Toilletenhäuschens.
Diese Wind-Beschriftung eines Toilletenhäuschens fand ich auf einem Campingplatz bei Sète während eines Frankreichurlaubs im Jahr 2002.
Laheimar Persischer Golf Als "Laheimar" werden im Persischen Golf starke Böen aus unterschiedlichen Richtungen bezeichnet. Ihr häufigstes Vorkommen liegt dabei im Herbst, zwischen Oktober und November vor. Da sich nach ihrem Durchzug oft sehr gute und klare Sichtbedingungen einstellen, treten sie offensichtlich in Verbindung mit Kaltlufteinbrüchen auf. Dabei wird dann auch das vornehmliche Auftreten im Herbst verständlich. Denn zu dieser Jahreszeit kann sich die Westwinddrift mit eingelagerten Höhentrögen etwas häufiger nach Süden ausweiten und auf der Rückseite der Tröge dringt dann labile Höhenkaltluft zum Persischen Golf vor.
Lampaditsa Zakynthos, Griechenland Auf der südlichen ionischen Insel Zakynthos wird der bekannte warme und feuchte Südwind "Schirokko" auch "Lampaditsa" genannt. Der Name leitet sich wahrscheinlich vom griechischen Wort für Fackel ab und beschreibt somit vermutlich das heiße Umfeld, das der "Schirokko" mit der Zufuhr der heißen tropischen Luft aus Nordafrika schafft.
Lan San hauptsächlich Vanuatu, Südpazifik (früher: Neue Hebriden) In dem ca. 80 Inselgruppen umfassenden Archipel Vanuatu im Südostpazifik, sowie zum Teil auch auf den südlichen Ostindischen Inseln; also auf den kleinen Sunda Inseln und Java; wird der bestimmende Südostpassat, wenn er nach einem vorübergehendem Abflauen wieder besonders kräftig auflebt, auch als "Lan San" bezeichnet. Dabei kann dieses einerseits im Umfeld einer durchwandernden tropischen Störung oder andererseits unter dem Einfluss eines durchziehenden Hochdruckgebiets auftreten, also bei einer Störung des normalen Luftdruckfeldes.
Largade (auch large) Südfrankreich
Lautaret (vent du) Briançonnais, Frankreich Als "vent du Lautaret" wird im Briançonnais (der Gegend um Briancon, die in den Alpes méridionales im Département Hautes Alpes (Dép.-Nr.: 05 Region: Provence-Alpes-Côte d'Azur) nahe der italienischen Grenze liegt) ein kalter und generell stürmischer Nordwind bezeichnet. Er entsteht, wenn rückseitig eines im Norden vorbeiziehenden Tiefs mit eben einer nördlichen Strömung kalte Luft teils polaren Ursprungs ins Briançonnais geführt wird. Dabei stellt dann der 2058 Meter Pass von Lautaret (frz. "Col du Lautaret") einen natürlichen Durchlass dar, von dem aus dann die Luft entlang des Tals der Guisane herunter ins Briançonnais weht und somit dem "vent du Lautaret" seinen Namen gibt. Daneben kann sich die Luft beim "Abstieg" vom Col du Lautaret ins Briançonnais föhnartig erwärmen. Zwar reicht diese Erwärmung nicht aus um dem Wind seinen kalten Charakter zu nehmen, aber immerhin um die Wolken aufzulockern, bzw. aufzulösen, so dass der "vent du Lautaret" oft auch mit einem sonnigen Himmelsbild daherkommt.
Lebeccio Frankreich
Lenzbote Alpen
Leste Madeira, teils auch Kanarische Inseln Beim "Leste" handelt es sich um einen heißen, sehr trockenen und oft auch mit Wüstenstaub beladenen Ost- bis Südostwind, der von der Afrikanischen Küste zur portugiesischen Insel Madeira weht. Der Name wird teilweise auch auf den ein wenig südlich gelegenen Kanarischen Inseln benutzt, doch üblicher ist hier die Bezeichnung "Levanto". Der "Leste" tritt hauptsächlich von Herbst bis zum Frühling auf (nur selten im Sommer) und steht im Zusammenhang mit einem Tiefdruckgebiet, das sich auf einer insgesamt recht südlichen Bahn über dem Atlantik von Osten der Region nährt. Das ansonsten dominierende Azorenhoch hat sich dabei entweder vorübergehend ziemlich weit nach Süden zurückgezogen oder nimmt zwischenzeitlich eine Position weit im Norden, im Bereich der Britischen Inseln ein.
Der heiße, trockene und staubige Charakter des "Leste" führt auf Madeira zu recht ansehnlichen Wettererscheinungen. So ist es einerseits durchaus möglich, dass auf der Insel die relative Luftfeuchtigkeit durch den "Leste" auf geringe 20% sinkt, während die ansonsten eher gemäßigten Temperaturen auf Werte um schweißtreibende 33 Grad emporschnellen. Dazu kann der mitgeführte Wüstenstaub eine, durchaus leicht rötliche Trübung der Luft bewirken und das Ganze Umfeld noch ein wenig "bedrückender" erscheinen lassen.

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