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Kulinarische Spezialitäten der Bretagne und von Bretagnefahrten


Bisher beschrieben:
  1. Far Breton (Bretonischer Eierkuchen)
  2. Gâteau Breton (normaler Bretonischer Kuchen)
  3. Galettes Breton (flache Bretonische Keckse)
  4. Kig Ha Farz (Bretonischer Gemüseeintopf)
  5. Kartoffelblech (Bretagne)
  6. Muscheln à la Crème (Bretagne)
  7. Viktoriabarsch in Polentakruste (Bretagne)
  8. Frisée mit Honig-Ziegenkäse (französisches Rezept)
  9. Kartoffelgratin (französisches Rezept)
  10. Knoblauch-Mandel-Shrimps (spanisches Rezept)
  11. Romesco-Sauce (spanisches Rezept)
  12. Fischcurry
  13. Muscheln mit Wurzelgemüse (Rheinland)
  14. Zitronenkartoffeln (Griechenland)
  15. Rotkohl (Schlesien/Thühringen)
  16. Shepherd's Pie (England)
  17. Kip in rode saus (Holland)



1. FAR BRETON (Bretonischer Eierkuchen)


Zutaten:
  • 125 g (Back-)Pflaumen
  • 6 Eier
  • 150 g Zucker
  • 250 g Mehl
  • 1 L Milch
  • ca. 50 g Butter
  • 2 Eßl. Puderzucker
Zubereitung:

Eier und Zucker schaumig rühren, Mehl dazugeben. Milch erhitzen und unterrühren. Form einfetten, und 1/4 des Teiges einfüllen. Bei 220°C 10 Minuten backen. Früchte darauf verteilen und mit dem restlichen Teig auffüllen. Ca. 50 Minuten garen. Puderzucker draufstreuen und warm servieren.
KALT SCHMECKTS ABER NOCH BESSER!

Wertung:

Absolutes Muß. Schmeckt göttlich und ist zudem sehr leicht zuzubereiten. (Sogar den weniger backtechnisch begabten unserer Gruppe - M.N.- gelang die Zubereitung). Kalt kann es als Snack für Tagesausflüge gut mitgenommen werden, sofern der Far nicht schon kurz nach der Abfahrt verputzt wurde.



2. GÂTEAU BRETON (normaler Bretonischer Kuchen)


Zutaten:
  • 400 g Mehl
  • 250 g leicht gesalzene (weiche) Butter
  • 200 g Zucker
  • 1/2 Päckchen Hefe
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 1 ganzes Ei
  • 4 Eigelb
Außerdem eine Backform mit ca. 30 cm Ø.

Zubereitung:

Erst einmal den Backofen auf 180 °C vorheizen. In einer Schüssel das Mehl, den Zucker und die Hefe vermischen. In diesem Etwas eine Kuhle machen und in diese Kuhle das ganze Ei, 3 Eigelb und 210 g der weichen, leicht gesalzene Butter geben. Diese Masse ausreichend lange zu einem ausgeglichenem Teig verkneten (Gibt gute Unterarme). Man füllt den Teig in die mit der restlichen Butter eingefetteten und mit etwas Mehl bestäubten Backform. Den Teig in der Backform mit dem übriggebliebenen Eigelb bestreichen (im Französischen heißt dies vergolden). Nun hat man die Möglichkeit zu einer optischen Raffinesse, die, wenn man sie anwendet, einen als echten Bretagne-Kenner ausweist. Mit einem Messer kann man ein vierstrichiges Rautenmuster in die Oberfläche einritzen (Falls Sie nicht kapieren, was wir damit meinen. schreiben Sie uns).
Jetzt, ab in den vorgeheizten Ofen mit dem ganzen Zeug und 30 bis 35 Minuten backen.

Wertung:

Diese sehr leckere Bretonische Backware haben wir endlich bei der Bretagnefahrt 2001/2002 ausprobiert. Das Rezept ist von einer Postkarte, die in einem Supermarkt in Crozon auslag. Durch die viele Butter ist der Kuchen auch gut saftig und außerdem (sofern man ihn nicht gleich aufgegessen hat) ist er gut als Ausflugproviant geeignet.



3. GALETTES BRETON (flache Bretonische Keckse)


Zutaten:
  • 250 g Mehl
  • 100 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 60 g Butter
  • 1 Eigelb
  • Salz
  • Zimt (optional)

Zubereitung:

Erst einmal in einer Schüssel das Mehl, den Zucker, die Butter, eine Prise Salz und optional eine Prise Zimt vermischen. Die Masse so lange kneten, bis man einen festen Teig hat. Dann den Teig zu einer Kugel rollen und 1/2 Stunde ruhen lassen.
Dann den Backofen auf 180 °C vorheizen. Den Teig in Stücke zerteilen, die etwa die Größen eines Eis haben. Die einzelnen Teigbrocken nun mittels eines "eingemehlten" Holzbretts bzw. einer Teigrolle (also Nudelholz) in platt machen, so dass flache und runde Rohlinge entstehen. Die Plätzchen mit dem Eigelb bestreichen (im Französischen heißt dies vergolden) und mit einem Messer hier und da etwas leicht einritzen. Der Art und Weise wie, sind keine Grenzen gesetzt. Halt ein bisschen Kreativ sein, z.B. ein Muster von Hermelinschwänzen.
Nun die Dinger noch auf ein Bachblech und für 10 Minuten ab in den vorgeheizten Ofen.

Wertung:

Diese berühmten Bretonischen Plätzchen holt man sich ja normalerweise fertig aus dem Supermarkt, vor allem dann, wenn es am letzten Tag darum geht ein paar Mitbringsel für die Lieben in der Heimat zu besorgen. Doch mindestens einmal sollte man sich schon mal selbst gebacken haben.



4. Kig Ha Farz (Bretonischer Gemüseeintopf)


Zutaten für 6-8 Personen:
  • 1 ganzes frisches Eisbein (ca. 1-1.2 kg)
  • 8 kleine Kartoffeln
  • 6 kleine Möhren
  • 8 Schalotten oder Zwiebeln
  • 4 Teltower Rüben (klein)
  • 2 kleine Stangen Lauch
  • 1 kleiner Kopf Wirsing
  • 1 Bund Rucola/Basilikum
  • Pfeffer/Salz
  • 1 Bund Petersilie
  • 100 g Sellerieknolle
  • pro Person eine Bratwurst
  • 100 g Speck
  • etwas Majoran und 1 Lorbeerblatt
Zubereitung:

  1. Den Speck würfeln, in einem großen Topf auslassen, dann herausnehmen und beiseitestellen.
  2. Vom Eisbein die Schwarte und den äußeren Fettrand ablösen und das Eisbein an einer Seite mit einem großen scharfen Messer bis auf den Knochen einschneiden. Das Eisbein in einen ziemlich großen Topf geben und gut mit Wasser bedecken. 4-5 Teelöffel Salz, das Lorbeerblatt, etwas Majoran und kräftig Pfeffer dazugeben und ca. 90 Minuten bei geschlossenem Deckel sanft kochen. Dabei ab und zu den sich bildenden Schaum abheben.
  3. In der Zwischenzeit die Kartoffeln schälen und halbieren, die Schalotten häuten und ganz lassen (bei Zwiebeln, diese hälften), Rüben und Sellerie klein hacken, die Möhren schälen und etwa so groß schneiden, wie die 1/2 Kartoffel.
  4. Das gegarte Eisbein (Fleisch muß weich sein) aus der Brühe heben und das gesamte vorbereitete Gemüse in den Topf geben und ca. 10 Minuten köcheln.
  5. In der Zwischenzeit den Lauch in Ringe schneiden, den Wirsing klein schneiden, Petersilie und Rucola fein wiegen und nach 10 Minuten mit in die Suppe geben. Kurz aufkochen, danach die Suppe vom Herd nehmen und mindestens 3 Stunden abkühlen lassen.
  6. Das Fleisch vom Eisbein auslösen und entfetten. Zusammen mit dem Speck in die Suppe geben.
  7. Die Bratwürste schön kross braten und in die Suppe geben.
  8. Die Suppe erhitzen und nachwürzen, evtl. mit frischer Petersilie garnieren.
Tip:
Da das Gemüse und die Brühe wiederaufgewärmt besser schmecken, kann man die Suppe gut vorkochen. Im Kühlschrank hält sie sich mindestens 2 Tage. Auch Bratenreste lassen sich als Einlage verwerten. Es muß immer genügend Wasser im Topf sein, das Gemüse muß immer leicht bedeckt sein.

Dazu paßt:
  • Baguette und Schwarzbrot
  • Cidre und Bier oder ein frischer junger Weißwein
Wertung:

Gut, die Zubereitung nimmt vielleicht ein wenig mehr Zeit in Anspruch, als, sagen wir mal, das Aufbacken einer Tiefkühlpizza. Aber es lohnt sich. Dieser Bretonischen Eintopf ist ein absolutes kulinarisches Highlight, das jedem Freund eines herzhaften Essens sicherlich vorzüglich munden wird. Der Geschmack ist nicht aufdringlich, wie man vielleicht bei den reichhaltigen Zutaten meinen könnte, sondern angenehm schmackhaft. Es ist gewiss ein großes Mahl, das eine spezielle, besondere Note im alltäglichen Speiseplan darstellt. Wir selbst, bzw. eher Rüdiger, haben es bis jetzt 3mal während der Bretagnefahrten gekocht. Beim erstenmal haben wir leider den Fehler gemacht, anstelle von Bratwurst eine grobe Innereienwurst als Zutat zu missbrauchen. Mit ihrem eindringlichen Geschmack (den ich hier lieber nicht näher beschreiben will) betörte sie in gewisser Weise den gesamten Eintopf ziemlich negativ, so daß Rüdigers aufopferungsvolle Stunden in der Küche für fast alle von uns relativ für die Katz waren. Einzig und allein Malte Fuchs schien dieser "interessante" Geschmack vorerst nichts auszumachen, zumal er doch noch eine anschauliche Portion verspeiste. Doch später nahm auch bei ihm die grobe Innereienwurst unwiderstehlich Rache, so daß er ziemlich apathisch mit einem pochenden Gefühl im Magen sich nachfolgend aus der gemütlichen Abendgestaltung ausklinkte, was uns dann insgesamt in der Ansicht bestärkte es beim nächsten Mal mit herkömmlicher Bratwurst zu versuchen. Nachdem der Eintopf dann beim nächsten Mal (Bretagneahrt 1999/2000) prima gelungen war, kam das schmackhafte Gericht, während der Sylvestertour 2001/2002, nochmals auf den Speiseplan. Daß auch diesmal alle zufrieden waren und meinten ihr verwöhnter Gaumen sei durch den Kig-Ha-Farz liebreizend angesprochen worden, kommt vielleicht am besten anhand des Lobes von Sandra zur Geltung: "Rüdiger, ich hatte das gar nicht so lecker in Erinnerung.".



5. Kartoffelblech (Bretagne)


Wer gerne Klöße isst, die Zubereitung aber fürchtet- hier ist die Alternative aus dem wilden Westen Frankreichs. Passt zu allem, zu dem man auch Kartoffelklöße essen würde.

Zutaten:
  • 1 kg vorwiegend festkochende Kartoffeln
  • 250 g Mehl
  • 2 Eigelbe
  • 250 g Salzbutter
  • Muskat
  • Salz

Zubereitung:

Backofen auf 200°C vorheizen, Butter aus dem Kühlschrank nehmen. Kartoffeln abspülen und in Salzwasser ca. 30 Minuten weich kochen, abgießen, pellen und sofort die Butter in Stückchen zu den heißen Kartoffeln geben.

Mit dem Stampfer Kartoffeln und Butter zerdrücken und kräftig mit Muskat und Salz abschmecken. Das Mehl zu der Kartoffelmasse sieben und solange durchkneten, bis die Masse eine griffige Konsistenz hat.

Die Masse auf ein leicht gebuttertes Backblech gleichmäßig streichen und mit dem Eigelben bepinseln. Für etwa 30 Minuten auf der mittleren Schiene backen. Die Kartoffelmasse soll schön knusprig und goldbraun sein.

Man serviert kleine "Kuchenstücke".

Tipp:

Je nach Kartoffelsorte variiert die Mehlmenge. Der Teig darf nicht zu feucht sein- zuviel Mehl macht ihn zäh. Der Teig ist gut, wenn er nicht mehr stark an den Fingern klebt. Wer keine Salzbutter hat, muss etwas mehr Salz in den Teig tun.



6. Muscheln à la Crème (Bretagne)


Dieses Rezept habe ich (Rüdiger) von einem bretonischen Krustentierhändler. Es ist leicht zuzubereiten und vereint bretonische "Grundnahrungsmittel" auf das Beste.

Zutaten:
  • 2,5 kg frische Miesmuscheln
  • 1 Bund Petersilie
  • 5 Knoblauchzehen
  • 200 g Crème Fraîche
  • Salz / Pfeffer
  • etwas Muskat

Zubereitung:

Die Muscheln waschen, die Bärte entfernen und geöffnete oder beschädigte Muscheln wegwerfen. (Nicht jede Muschel die geöffnet ist, ist tot. Ein einfacher Trick: Die Muschel 3 -4 mal zusammendrücken, zieht sie sich wieder zusammen ist sie in Ordnung).

Einen großen Topf bei höchster Temperatur heiß werden lassen, die Muscheln und die ganzen ungeschälten Knoblauchzehen hinein geben und leicht salzen. Unter ständigem Rühren 5 Minuten kochen lassen, dann das ausgetretene Wasser der Muscheln abgießen und die Crème Fraîche unterrühren. Mit Muskat, Pfeffer und Salz kräftig abschmecken. Deckel auf den Topf und noch ca. drei Minuten sanft weitergaren, dabei darauf achten, dass die Temperatur nicht zu hoch ist, sonst gerinnt die Crème Fraîche.

Petersilie waschen, grob hacken und auf den Muscheln verteilen und in tiefen Tellern oder Schalen servieren.

Tipp:

Immer frische Muscheln verwenden! Dazu passt Baguette mit Salzbutter und ein richtig kalter und trockener Cidre. Wer mag trinkt Bier.



7. Viktoriabarsch mit Polentakruste (Bretagne)


Ein neues Geschmackserlebnis einer alten Zubereitungsart. Perfekt harmoniert dieser Fisch mit einer frischen, selbst gemachten Tomatensauce und kräftigem Bauernbaguette.

Zutaten:
  • 1 kg Viktoriabarschfilet
  • ca. 300 g Polentamehl
  • Meersalz/Pfeffer
  • Olivenöl

Zubereitung:

Backofen auf 180°C vorheizen.

Polentamehl in einen tiefen Teller geben und kräftig mit Salz und Pfeffer würzen und vermischen. Fisch waschen und in gleichgroße Stücke von etwa 10 x 15 cm schneiden.

Eine große Pfanne mit viel Olivenöl auf mittlere Temperatur vorheizen.

Den noch tropfnassen Fisch von allen Seiten kräftig in das Polentamehl drücken, so dass eine Panade entsteht.

Den Fisch bei mittlerer Temperatur von jeder Seite ca. 3 Minuten braten, bis er goldbraun ist, dabei eventuell (je nach Herd) die Temperatur erhöhen. Möglichst nur einmal wenden.

Den fertig gebratenen Fisch in eine Feuerfeste Form geben und nochmals für etwa 10 Minuten in den vorgeheizten Backofen geben.

Tipp:

Dieses Gericht funktioniert natürlich auch mit anderen Fischsorten. Wer einmal Merlanfilet auf dem Markt ergattert, sollte zuschlagen und direkt an dieses Rezept denken.



8. Frisée mit Honig-Ziegenkäse (französisches Rezept)


Einen besseren "Auftakt" für ein tolles Menu kann es fast nicht geben. Die Zubereitung ist nicht schwer und nimmt wenig Zeit in Anspruch. Die Kombination von süßem Honig und würzigem Käse ist perfekt und hier viel zu unbekannt…

Zutaten:
  • 1 kleiner Frisée-Salat
  • 200 g Ziegenkäse (Rolle)
  • Honig
  • Olivenöl
  • Salz / Pfeffer
  • 1 Bd. Schnittlauch
  • 50 g Mandeln (gehobelt)
  • 1 Knoblauchzehe
  • Zitronensaft
  • roter Pfeffer (rosa Beeren)
Zubereitung:

Den Frisée in mundgerechte Stücke zupfen, waschen und trockenschleudern.
Die Mandeln in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten und auskühlen lassen. Den Schnittlauch waschen und in feine Röllchen schneiden.
Backofen auf 180°C vorheizen. 6 EL Olivenöl mit 2 EL Zitronensaft verrühren, mit ca. 1 TL Salz würzen und leicht pfeffern.
Die Knoblauchzehe in die Sauce pressen.

Den Ziegenkäse in Daumendicke Rollen schneiden, in eine feuerfeste Form legen und mit jeweils ½ TL Honig bestreichen. Für 10 Minuten in den Ofen geben.
In der Zwischenzeit den Salat mit der Sauce mischen und auf Tellern anrichten, den heißen Käse obenauf legen und mit dem Schnittlauch, dem roten Pfeffer und den Mandeln garnieren.

Tipp:

Am besten schmeckt ein dunkler würziger Honig (z.B. Waldhonig). Dazu unbedingt knuspriges Baguette mit Salzbutter reichen. Die Mandeln kann man durch Walnüsse, Pinienkerne oder Sesam ersetzen. Der Ziegenkäse sollte reif sein, fragt an der Theke oder kauft einen Käse, der nicht mehr lange haltbar ist. Dazu passt ein leichter und gekühlter Clairet-Rotwein oder ein rosa Champagner. Und Bier natürlich auch.



9. Kartoffelgratin (französisches Rezept)


Es gibt kaum ein Grundprodukt aus dem man so viele Gerichte herstellen kann, wie aus der Kartoffel. Dementsprechend gibt es auch für die bekannten Kartoffelgerichte so viele Variationen, dass man wohl nie von dem "Original-Rezept" sprechen kann. Nur eins sollte man einem Kartoffelgratin nie antun, mit vorgekochten Kartoffeln arbeiten.

Zutaten:
  • 1 kg Lagerkartoffeln
  • ca. 200 ml Sahne
  • Pfeffer
  • etwas Muskat
  • 1 mittelgrße Zwiebel
  • 1/4 Tasse Sonnenblumenöl
  • 1 TL Salz
  • 1/4 Tl getrockneten Thymian
  • 150 g Emmentaler
Zubereitung:

Backofen auf 185° C vorheizen.

Die Kartoffeln und die Zwiebel schälen. Die Kartoffeln und die Zwiebel in ca. 3 mm dicke Scheiben schneiden. In eine Schüssel geben, mit Öl, Salz, Pfeffer, Muskat und Thymian gut durchmischen- dabei die Kartoffelscheiben nicht "zerbrechen".

Die Kartoffeln in eine große Auflaufform geben, so dass die Form etwa 2,5 – 3 cm befüllt ist. Mit soviel Sahne aufgießen, dass gerade die Kartoffeln nicht bedeckt sind.

Auf der mittleren Schiene ca. 35 Minuten backen, in der Zwischenzeit den Käse reiben. Nun den Käse auf den Kartoffeln verteilen und nochmals für 15 – 25 Minuten in den Ofen geben. Das Gratin ist fertig, wenn der Käse knusprig braun gebacken ist. Je nach Kartoffelsorte kann die Backzeit variieren.

Tipp:

Dieses Gratin ist in Frankreich eine klassische Beilage. Man kann aber auch Gemüse wie Lauch, Möhren usw. mitbacken, dann ist es eine eigenständige Mahlzeit. Das oben beschriebene Rezept passt wunderbar zu gebratenem Fisch oder gegrilltem Fleisch. Mit einem gemischten Salat ist es in unschlagbarer Gesellschaft.



10. Knoblauch-Mandel-Shrimps (spanisches Rezept)


Für dieses Rezept verwende ich (Rüdiger) am liebsten frische Shrimps oder Crevetten. Die Shrimps sollten aus Wildfang sein und dürfen nicht nach Fisch riechen! Lässt sich gut vorbereiten.

Zutaten:
  • 16 frische große Shrimps
  • 2 Knoblauchzehen
  • halbe frische Chili
  • Meersalz
  • Olivenöl
  • 50 g Mandelblätter
  • halben Bd. Petersilie
  • 0,1 l Cidre
  • Pfeffer schwarz
Zubereitung:

In einem Topf ca. 3 Liter Wasser aufkochen. Die Shrimps für maximal 3 Minuten in das Wasser geben, danach mit kaltem Wasser abspülen. Den Shrimps den Kopf abziehen und das Schwanzstück vorsichtig aus dem Panzer schälen. Den Darm entfernen: Dazu mit einem scharfen Messer das Schwanzfleisch am Rücken einritzen und den Darm vorsichtig herauspulen.

In einer Pfanne ohne Fett die Mandeln goldbraun anrösten und beiseite stellen.

Knoblauch und Chili fein hacken, Petersilie waschen und grob hacken.

Jetzt in der Pfanne Olivenöl sehr heiß werden lassen und die Shrimps dazugeben. Nach ca. 1 Minute Knoblauch und Chili unterheben und den Cidre angießen. Wenn der Cidre fast verdampft ist, kräftig pfeffern, salzen und die Mandeln vorsichtig unterheben.

Mit der Petersilie bestreuen und sofort servieren.

Tipp:

Das Braten muss bei höchster Temperatur erfolgen, damit die Shrimps nicht trocken werden. Der gesamte Bratvorgang dauert etwa 4 Minuten. Man kann auch auf TK Ware zurückgreifen. Dazu gibt es frisches Baguette und Cidre. Anstelle des Cidres kann man auch 2 cl Calvados an die Shrimps geben.



11. Romesco-Sauce (spanisches Rezept)


Diese Tomaten- Mandelsauce ist man in Spanien zu Fisch. Sie passt aber auch hervorragend zu gegrilltem Fleisch oder Bratkartoffeln. Auf jeden Fall ist diese Sauce ein Geschmackserlebnis jenseits des Beschreibbaren.

Zutaten:
  • 4 mittelgroße, reife Fleischtomaten
  • 16 abgezogene Mandeln
  • 4 getrocknete Chilischoten (scharf)
  • 1 getrocknete Chilischote (süß)
  • 150 ml erstklassiges Olivenöl
  • Salz / Pfeffer
  • 3 - 4 ungeschälte Knoblauchzehen
  • 2 EL Rotweinessig / Zitrone
  • 1 Prise Zucker
Zubereitung:

Backofen auf 180° C vorheizen, die Tomaten, Mandeln und Knoblauchzehen auf einem Blech für ca. 20 Minuten im Ofen, bis alles schön gebräunt ist, rösten.

In der Zwischenzeit die Chilischoten in kaltem Wasser einweichen.

Das Blech aus dem Ofen nehmen und leicht abkühlen lassen. Die Tomaten und den Knoblauch häuten und durch eine Passiermühle (Flotte Lotte) streichen. Die Mandeln fein hacken und zu den Tomaten geben. Die Chilischoten trocken tupfen, sehr fein hacken und zur Masse geben.

Die Masse kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Den Zucker und den Essig hinzufügen.

Jetzt das Olivenöl mit einem feinen Strahl zur Sauce geben und dabei die Sauce mit dem Schneebesen permanent glatt rühren.

Mindestens 3 Stunden bei Zimmertemperatur ruhen lassen, so dass die Sauce anziehen kann.

Tipp:

Die Sauce kann man gut zwei bis drei Tage früher zubereiten, im Kühlschrank hält sie sich etwa eine Woche. Man kann sie auch Portionsweise einfrieren. Wer mag, der kann anstelle der süßen auch eine frische Chili (entkernt) fein hacken und unterheben.



12. Fischcurry


Zutaten für 4 Personen:
  • 400 g Kabeljaufilet
  • 1 kl. Dose Kokosmilch
  • 2 rote Paprikaschoten
  • 2 – 3 Frühlingszwiebeln
  • 1 TL gehackte rote Chili
  • Sojasauce
  • 2 EL Sesamöl oder anderes Öl
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 TL gehackter Ingwer
  • 1 Kaki
  • 1/2 Bund Koriander
  • 2 TL gelbe Currypaste
  • etwas Zitronensaft
  • etwas Fischsauce
Zubereitung:

Den Fisch waschen, trocken tupfen und in kleine Würfel schneiden. Knoblauch, Ingwer und Chili hacken. Die Paprika waschen, entkernen und ebenfalls klein würfeln. Das Weiße von den Lauchzwiebeln in feine Ringe schneiden, die Kaki schälen, vierteln und in dünne Scheiben schneiden.

Das Öl in einem großen Topf oder Wok erhitzen. Paprika und Lauchzwiebeln unter ständigem Rühren ca. 3 Minuten anbraten, dann Knoblauch, Ingwer und Chili hinzufügen und noch 1 Minute weiterbraten.

Die Currypaste zufügen und kurz anrösten, dann mit der Kokosmilch aufgießen. Alles kräftig aufkochen lassen.

Die Fischwürfel und die Kakischeiben hinzufügen und etwa 5 – 6 Minuten leise köcheln lassen. In der Zwischenzeit den Koriander und das Grün der Frühlingszwiebeln waschen und grob hacken.

Mit Sojasauce, Zitronensaft und ein paar Spritzern Fischsauce abschmecken. Kurz vor dem Servieren Koriander und die restliche Frühlingszwiebel unterheben.

Tipp:

Es eignet sich jeder feste Fisch für dieses Gericht. Sollte die Sauce zu intensiv sein, kann man mit Zucker mildern. Ganz "original" stellt man noch ein Schälchen mit gewürfelter grüner Gurke auf den Tisch, die jeder nach Geschmack dazugibt. Als Beilage gibt es Reis oder Mienudeln (chin. Bandnudeln).



13. Muscheln mit Wurzelgemüse (rheinisches Rezept)


Muscheln sind nicht jedermanns Geschmack, doch Muscheln schmecken weder fischig, noch sind sie glibberig! Wen also bis jetzt nur diese Vorstellung vom Kosten abgehalten hat, der sollte spätestens jetzt zum Fischhändler gehen, ein Säckchen kaufen und dieses Rezept ausprobieren.

Zutaten:
  • 2,5 kg frische Miesmuscheln
  • 1/2 Petersilienwurzel
  • 1 Gemüsezwiebel
  • 4 EL Olivenöl
  • 2-3 Knoblauchzehen
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1/2 Stange Lauch
  • 1 Möhre
  • 1 Bund Petersilie
  • Salz / Pfeffer
  • 0,2 l Weißwein
Zubereitung:

Die Muscheln waschen, die Bärte entfernen und geöffnete oder beschädigte Muscheln wegwerfen. (Nicht jede Muschel die geöffnet ist, ist tot. Ein einfacher Trick: Die Muschel 3 -4 mal zusammendrücken, zieht sie sich wieder zusammen ist sie in Ordnung).

Den Lauch waschen und in feine Ringe schneiden, Möhre und Petersilienwurzel schälen und in kleine Würfel schneiden. Zwiebel und Knoblauch fein hacken. Das Olivenöl in einem großen Topf heiß werden lassen. Die vorbereiteten Gemüse und das Lorbeerblatt in den Topf geben und ca. 5 Minuten dünsten. Das Gemüse sollte bissfest bleiben. Aus dem Topf entfernen und warm stellen.

Jetzt den gleichen Topf bei höchster Temperatur heiß werden lassen, die Muscheln hinein geben und leicht salzen. Unter ständigem Rühren 2-3 Minuten kochen lassen, dann das ausgetretene Wasser der Muscheln abgießen und den Wein angießen. Das vorgegarte Gemüse hinzugeben, kräftig pfeffern und salzen. Deckel auf den Topf und noch ca. fünf Minuten weitergaren.

Petersilie waschen, grob hacken und auf den Muscheln verteilen und in tiefen Tellern oder Schalen servieren.

Tipp:

Immer frische Muscheln verwenden! Dazu passt Baguette mit Salzbutter und ein richtig kalter und trockener Weißwein (am besten ein Muscadet). Wer will, garniert die Muscheln noch mit Zitronen- oder Limettenspalten (unbehandelte Ware!).



14. Zitronenkartoffeln (Griechenland)


Eine wirkliche Alternative zu Pommes! Schmeckt frisch und passt zu allem Grillgut (Fisch und Fleisch). Aber auch zu Schmorgerichten oder nur mit einem Dip und etwas Salat harmoniert dieses Essen. Unbedingt ausprobieren.

Zutaten:
  • 800 g festkochende Kartoffeln
  • Oregano / Thymian
  • 1 Tasse Olivenöl
  • 1 Bund Petersilie
  • Saft von einer Zitrone
  • Salz / Pfeffer
Zubereitung:

Backofen auf 200°C vorheizen. Kartoffeln schälen und in gleichgroße Spalten schneiden. Gleichmäßig auf einem Backblech verteilen und kräftig pfeffern und salzen. Eine halbe Tasse Wasser angießen.

Olivenöl mit dem Zitronensaft verrühren und etwa die Hälfte der Sauce über die Kartoffeln geben. Für 30 Minuten auf der mittleren Schiene backen.

Dann den Rest der Sauce auf den Kartoffeln verteilen und leicht mit Oregano und dem Thymian bestreuen. Nochmals für ca. 30 Minuten in den Backofen geben. Die Kartoffeln sollen schön knusprig und goldbraun sein.

Petersilie waschen, die Stiele entfernen und grob hacken. Vor dem Servieren über die Kartoffeln geben.

Tipp:

Je nach Kartoffelsorte variiert die Backzeit. Ich (Rüdiger) lege immer Backpapier auf das Blech, das erleichtert die Reinigung und die Kartoffelspalten backen nicht an. In die Sauce kann man auch Thymian oder Minze geben – ganz nach Geschmack oder Zutatenschrank. Wer grobes Meersalz hat, sollte die Kartoffeln damit würzen.



15. Rotkohl (Schlesien/Thüringen)


Rotkohl gehört zu einem winterlichen Festessen einfach dazu. Leider gibt es heute immer mehr Menschen, die Rotkohl aus dem Glas oder der Dose zubereiten und dadurch ein wirklich köstliches Produkt zur faden Beilage degradieren. Gerade aber, weil die Zubereitung nicht schwer (nur etwas zeitintensiv) und das Ergebnis sensationell ist, gibt es keinen Grund das hier beschriebene Rezept nicht selber nachzukochen. Apropos Rezept, hier treffen sich zwei unterschiedliche Zubereitungsarten meiner (Rüdgers) Eltern. Ich (Rüdiger) war so frei, die kulinarische Hochzeit zu vollziehen. Ein Tipp vorweg: Mindestens einen Tag vorher zubereiten!

Zutaten:
  • 1 mittelgroßer Rotkohl
  • ca. 50 g Schweine- oder Gänseschmalz
  • 1 mittelgroße Zwiebel
  • 4 Pimentkörner
  • 100 g Preiselbeerkompott
  • 1 getrocknete Chilischote (gehackt)
  • 4 – 5 säuerliche Äpfel
  • 2 - 3 TL Salz
  • 1 Nelke
  • 2 Lorbeerblätter
  • 2 EL Zitronensaft
  • evtl. etwas Apfelsaft
Zubereitung:

Vom Rotkohl die äußeren Blätter entfernen, vierteln, den Strunk entfernen und in kleine Flecken schneiden. Die Zwiebel schälen und würfeln. Den Kohl in ein Sieb geben und waschen.
Das Schmalz in einem großen Topf auslassen, die Zwiebel hellgelb anrösten und den tropfnassen Kohl hinzugeben. Chili, Lorbeerblätter, Piment und Nelke hinzugeben und bei offenem Deckel unter ständigem Rühren ca. 5 Minuten kräftig andünsten.
Salzen und den Zitronensaft angißen, Deckel auflegen und Temperatur reduzieren.
Die Äpfel schälen, das Kerngehäuse entfernen und in grobe Stuuml;cke schneiden. Zum Kohl geben. Jetzt den Kohl mit geschlossenem Deckel ca. 1 Stunde sanft köcheln, dabei immer wieder umrühren und darauf achten, dass der Kohl nicht ansetzt. Sollte weniger als 1 cm Flüssigkeit im Topf sein, mit etwas Apfelsaft aufgießen.
Nach der Stunde Kochzeit die Preiselbeeren unterrühren und nochmals eine Stunde bei geschlossenem Deckel sanft köcheln, dabei immer wieder umrühren und weiter darauf achten, dass der Kohl nicht ansetzt. Sollte weniger als 1 cm Flüssigkeit im Topf sein, mit etwas Apfelsaft aufgießen.
Nun sollte der Kohl gar sein, wenn nicht noch etwas weiterköcheln.
Jetzt den Topf vom Herd nehmen und ohne Deckel ausdämpfen lassen. Hierzu den Topf am besten auf den Balkon in die Kälte stellen. Wenn der Kohl ausgekühlt ist und es draußen nicht sowieso kalt genug ist, Kohl über Nacht in den Kühlschlank stellen.
Am Zubereitungstag den Rotkohl sanft erhitzen und ggf. etwas nachwürzen.

Tipp:

Man kann auch zwei getrocknete Chilis verwenden, je nach Schärfewunsch. Wer es säuerlicher mag fügt noch etwas Zitronensaft bei zweiten erwärmen zu. Der Kohl ist im Kühlschrank mindestens eine Woche haltbar und wird durch zwischenmaliges Aufkochen immer besser.



16. Shepherd's Pie (englisches Rezept)


Shepherd's Pie passt als abendliches Essen immer ganz gut zu einer winterlichen Bretagne Fahrt. Nach einem Tag an der frischen Luft ist es relativ einfach gemacht und angenehm deftig.

Zutaten (4 Personen):
  • Zwiebel, kleingehackt
  • 1,5 Pfund Hackfleisch (Rind)
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Dose geschälte Tomaten
  • Salz, Peffer, Kräter der Provence, Muskatnuss
  • 6 Kartoffeln
  • Milch
  • geraspelter Käse (Gauda o.ä.)
  • Butter
Zubereitung:

Zwiebelwürfel in Öl oder Biskin andünsten, Hackfleisch zugeben und braten, bis es Farbe angenommen hat und krümelig ist. Knoblauchzehe (in Scheiben gehackt oder durchgepresst) untermischen. Tomaten dazugeben, mit Salz, Pfeffer und Kräutern der Provence abschmecken. Evtl. noch etwas Tomatenmark unterrühren. Etwas einköcheln lassen. Geschälte Kartoffeln kochen und mit etwas heißer Milch, Salz und Muskatnuss Püree daraus machen (nicht mit elektrischem Quirl!). Hackfleischragout in feuerfeste Form geben, Kartoffelpüree darüberstreichen und Butterflöckchen aufsetzen. Mit etwas geraspeltem Käse (Gouda) bestreuen, in den Backofen (180-200 °C) schieben. Wenn der Käse leicht gebräunt ist, ist das Essen fertig

Tipp: Als Beilage passt dazu gut ein gemsichter Salat und als Getränk Bier oder Rotwein.




17. Kip in rode Saus (holländisches Rezept)


Wie der Name es schon sagt, handelt es sich hierbei einfach um "Hähnchen in roter Sauce". Es ist ein recht einfaches Gericht (daher wahrscheinlich auch holländisches Rezept), aber dennoch auf breiter Ebene ansprechend. Das Rezept fand ich übrigens auf einer Postkarte, wie sie heutzutage oft in Kneipen rumliegen, in Eindhoven bei einem Baseballturnier, als wir von den Gastgebern die "Sehenswürdigkeiten" vorgeführt bekamen.

Zutaten:
  • 4 Hänchenschenkel
  • 3 EL Sonnenblumen- oder Olivenöl
  • 2 Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Tomate
  • 4 EL Ketchup (hot, nach Wahl)
  • 1 EL Zucker
  • 1 EL Balsamico- oder Weinessig
  • 1 TL Worcestershire-Sauce
  • Salz / Pfeffer
Zubereitung:

Die Zwiebeln und Tomaten in Würfel schneiden. Die Hänchenschenkel aus dem Kühlschrank nehmen, das Öl in der Pfanne erhitzen und darin die Hänchenschenkel rundherum braun braten. Zwiebelwürfel und ausgepresste Knoblauchzehen, sowie Tomaten, Ketchup, Zucker und Essig dazu geben. Diese Mischung nun, abhänig von der Dicke der Hänchenschenkel, va. 25-30 Minuten sachte bruzzeln (braten) lassen. Nun einen gerechten Schuss Worcestershire-Sauce rein "schießen" und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
En dan ... smullen!

Tipp: Als Beilage passt dazu gut gekochter Reis und ein gemsichter Salat und als Getränk Bier.