|
Name |
Land |
Erläuterungen |
Bise noire |
Frankreich |
|
Bise nègre (biso negro) |
Rouergue, Frankreich |
|
Bissorte (vent du col de la) |
Savoyen, Frankreich |
In dem kleinen Ort Saint-Martin-de-la-Porte in den Savoyen (Dép.-Nr: 73; Region: Rhône-Alpes), oberhalb des Arc, wird ein warmer Südwind
auch als "vent du col de la Bissorte" genannt. Er weht dabei durch das Tal der Bissorte zum Ort (daher auch der Name) und ist häufig von
schauerartigen Regenfällen begleitet. Das Auftreten des "vent du col de la Bissorte" ist nicht an eine Jahreszeit gebunden
und steht anscheinend im Zusammenhang mit einem von Westen herannahenden Tiefausläufer. Auf dessen Vorderseite dreht die Strömung auf
südliche Richtungen rück und führt noch einmal ein Schub feucht-warmer und recht labiler Mittelmeerluft heran, in der sich dann auch
gerne die begleitenden Regenschauer bilden.
Anzumerken sei, dass es neben dem südlichen, warmen und regnerischen "vent du col de la Bissorte" in Saint-Martin-de-la-Porte
mit dem genau gegensätzlichen (nördlichen, kalten und trockenen) "vent du col des Encombres"
noch einen weiteren, speziell benannten Wind gibt. |
Blanc |
Villefort, Lozère; Frankreich |
Als "Blanc" wird in und um das kleine Städtchen Villefort im
Nordosten der Monts Lozère ein trockener Südwestwind bezeichnet, der dort ebenso
"Ramier" genannt wird (siehe diesen für eine ein wenig
nähere Beschreibung). |
Blascht |
Bodensee |
Als "Blascht" werden am Bodensee die ersten, starken Windstöße von
Gewitterstürmen bezeichnet. Es handelt sich dabei um Fallböen, bei der die Luft durch den einsetzenden,
abstürzenden und meist wolkenbruchartigen Niederschlag mit herunter gerissen wird. Zudem erfährt die Luft
aufgrund starker Verdunstungsabkühlung des Niederschlags beim Fallen eine weitere Beschleunigung zum Boden.
Mit der Verdunstungsabkühlung verstärkt sich nämlich die Dichtedifferenz zwischen der kälteren
"Niederschlagsluft" und ihrer Umgebung und die Geschwindigkeit erhöht sich eben weiter. Am Boden kann die
herunterstürzende Luft dann aber nicht mehr weiter fallen. Sie muss seitlich "umbiegen", wie Wasser das man
aus einem Eimer auf den Boden klatscht, und bildet eben eine markante Gewitterböe.
Schöne Schauerzelle mit Niederschlagsstreifen, allerdings noch ohne Böen.
Blick von Meersburg über den Bodensee, Mai 2005.
|
Blés (vent des) |
Ardèche, Frankreich |
In und um Vernoux-en-Viverais im Département Ardèche
(Dép.-Nr: 07; Region: Rhône-Alpes; ca. 23km westlich von Valence) bezeichnet man mit
"Vent des blés" einen warmen, bzw. milden, und trockenen Südwind. Wenn er
im Sommer auftritt, so begünstigt er, eben durch seinen warmen und trockenen Charakter,
die Reife des Weizens. Diesem Umstand verdankt er interessanterweise auch seinen Namen.
Denn ins Deutsche übersetzt nennt er sich "Wind des Weizens". |
Blizard |
Savoyen, Frankreich |
|
Blizzard |
Kanada, USA |
Als "Blizzard" bezeichnet man in Nordamerika einen heftigen
Schneesturm im Winter infolge eines kräftigen Kaltlufteinbruchs aus Norden bis Nordwesten.
Dabei dringt die Kaltluft rückseitig von nach Osten wandernden Tiefdruckgebieten aufgrund
fehlender querlaufender Gebirge (die Rocky Mountains sind ja Nord-Süd orientiert) bis weit
nach Süden vor. Der Name scheint sich anscheinend nach meinen Quellen vom deutschen Wort
"blitzartig" abzuleiten und wird dann wohl den raschen Kaltlufteinbruch beschreiben.
Charakteristisch für einen nordamerikanischen "Blizzard" sind folgende Erscheinungen:
- Tiefe Temperaturen (10 Grad Fahrenheit (= ca. -12 Grad Celsius) oder tiefer)
- Hohe Windgeschwindigkeiten (32 Meilen pro Stunde (= ca. 51.5 km/h, entspricht
Windstärke 7 Bft.) oder mehr)
- Große Mengen an Schnee, die die Sichtweite auf 500 Fuß (= ca. 150 Meter) oder
weniger herabsetzen)
Richtige "Blizzards" sind eigentlich relativ selten. Wenn sie auftreten dann am ehesten in Kanada und
in den Northern Plains der USA. Nichts desto trotz können sie aber auch den gesamten Nordosten
der USA heimsuchen und für chaotische Wetterverhältnisse sorgen.
Die Bezeichnung eines heftigen Schneesturms als "Blizzard" wurde später auch in
anderen Regionen, wie z.B. in der Antarktis, übernommen. |
Boàren |
Gardasee; Italien |
Beim "Boàren" handelt es sich um einen ziemlich lokalen
Wind am Westufer des Gardasees, der aus dem Sabbiatal (Val Sabbia) von Westen bis Nordwesten
in den Golf von Salò weht. Der "Boàren" tritt hauptsächlich bei
ruhigen Hochdruckwetterlagen in der Nacht und am frühen Morgen auf, so dass er auch als
nächtlicher Bergwind identifiziert werden kann. Dabei kühlt sich in der Nacht die
über den Hängen des Sabbiatals aufliegende Luft stärker ab als die in gleicher
Höhe über dem Talboden befindliche. Somit besitzt die Luft über den
Hängen eine größere Dichte und fließt dann in der Nacht durch die Schwerkraft
erst einmal hangabwärts. Im weiteren Verlauf der Nacht wird , grob gesagt, auch die im
Tal lagernde Luft soweit abgekühlt worden sein, dass sie, injiziert durch den Hangabwind
gen Talausgang strebt und den eigentlichen Bergwind darstellt. Zusätzlich zu diesem
Bergwindcharakter des "Boàren" könnte auch noch eine schwache Komponente der
Land- Seewindzirkulation, die in der Nacht vom Land auf den See weist, den "Boàren"
mit verstärken. Doch alles in allem ist der "Boàren" ein recht schwacher bis
mäßiger Wind,
der im Golf von Salò mit höchstens 5 bis 6 m/s auf den Gardasee herausweht, jedoch
nicht mehr am Ostufer eine Wirkung zeigt. Wellen werden durch den "Boàren" eher
unterdrückt.
Aufgrund seines Auftretens bei ruhigen Hochdruckwetterlagen, ist dabei vorerst meist weiter mit
freundlich, sonnigem und trockenem Wetter zu rechnen. In der Nacht müßte sich, nach
meinem Verständnis, der Golf von Salò auch meist sternenklar zeigen, da durch die Abnahme der
Reibungskraft, wenn die Luft auf den See weht, es zu einer ufer- und bodennahen Divergenz kommt
und somit die Luft aus der Höhe zur Oberfläche nachsinkt, was dann wiederum
wolkenauflösend, bzw. wolkenverhindernd wirkt. |
Bochorno |
Ebrotal in Spanien |
Beim "Bochorno" handelt es sich um einen feuchtwarmen Südostwind, der dem Talverlauf des Ebros folgend
In Spain, a sultry wind (or sultry weather in general) in the Ebro valley, possibly a form of sirocco.
Ein schwüler Wind, bzw. generell schwüles Wetter im Ebrotal. Es handelt sich meist um eine Sciroccolage
Schamp, Mittelmeerwetter , Fielding , AMS
|
Vorherige Seite
Nächste Seite
|