Mondorf Wetter
Malte Neuper
Adenauerplatz 3A
53859 Niederkassel-Mondorf

Regionale Windsysteme der Erde (B4)





Name Land Erläuterungen
Bise noire Frankreich
Bise nègre (biso negro) Rouergue, Frankreich
Bissorte (vent du col de la) Savoyen, Frankreich In dem kleinen Ort Saint-Martin-de-la-Porte in den Savoyen (Dép.-Nr: 73; Region: Rhône-Alpes), oberhalb des Arc, wird ein warmer Südwind auch als "vent du col de la Bissorte" genannt. Er weht dabei durch das Tal der Bissorte zum Ort (daher auch der Name) und ist häufig von schauerartigen Regenfällen begleitet. Das Auftreten des "vent du col de la Bissorte" ist nicht an eine Jahreszeit gebunden und steht anscheinend im Zusammenhang mit einem von Westen herannahenden Tiefausläufer. Auf dessen Vorderseite dreht die Strömung auf südliche Richtungen rück und führt noch einmal ein Schub feucht-warmer und recht labiler Mittelmeerluft heran, in der sich dann auch gerne die begleitenden Regenschauer bilden.
Anzumerken sei, dass es neben dem südlichen, warmen und regnerischen "vent du col de la Bissorte" in Saint-Martin-de-la-Porte mit dem genau gegensätzlichen (nördlichen, kalten und trockenen) "vent du col des Encombres" noch einen weiteren, speziell benannten Wind gibt.
Blanc Villefort, Lozère; Frankreich Als "Blanc" wird in und um das kleine Städtchen Villefort im Nordosten der Monts Lozère ein trockener Südwestwind bezeichnet, der dort ebenso "Ramier" genannt wird (siehe diesen für eine ein wenig nähere Beschreibung).
Blascht Bodensee Als "Blascht" werden am Bodensee die ersten, starken Windstöße von Gewitterstürmen bezeichnet. Es handelt sich dabei um Fallböen, bei der die Luft durch den einsetzenden, abstürzenden und meist wolkenbruchartigen Niederschlag mit herunter gerissen wird. Zudem erfährt die Luft aufgrund starker Verdunstungsabkühlung des Niederschlags beim Fallen eine weitere Beschleunigung zum Boden. Mit der Verdunstungsabkühlung verstärkt sich nämlich die Dichtedifferenz zwischen der kälteren "Niederschlagsluft" und ihrer Umgebung und die Geschwindigkeit erhöht sich eben weiter. Am Boden kann die herunterstürzende Luft dann aber nicht mehr weiter fallen. Sie muss seitlich "umbiegen", wie Wasser das man aus einem Eimer auf den Boden klatscht, und bildet eben eine markante Gewitterböe.
Schauerzelle über dem Bodensee
Schöne Schauerzelle mit Niederschlagsstreifen, allerdings noch ohne Böen.
Blick von Meersburg über den Bodensee, Mai 2005.

Blés (vent des) Ardèche, Frankreich In und um Vernoux-en-Viverais im Département Ardèche (Dép.-Nr: 07; Region: Rhône-Alpes; ca. 23km westlich von Valence) bezeichnet man mit "Vent des blés" einen warmen, bzw. milden, und trockenen Südwind. Wenn er im Sommer auftritt, so begünstigt er, eben durch seinen warmen und trockenen Charakter, die Reife des Weizens. Diesem Umstand verdankt er interessanterweise auch seinen Namen. Denn ins Deutsche übersetzt nennt er sich "Wind des Weizens".
Blizard Savoyen, Frankreich
Blizzard Kanada, USA Als "Blizzard" bezeichnet man in Nordamerika einen heftigen Schneesturm im Winter infolge eines kräftigen Kaltlufteinbruchs aus Norden bis Nordwesten. Dabei dringt die Kaltluft rückseitig von nach Osten wandernden Tiefdruckgebieten aufgrund fehlender querlaufender Gebirge (die Rocky Mountains sind ja Nord-Süd orientiert) bis weit nach Süden vor. Der Name scheint sich anscheinend nach meinen Quellen vom deutschen Wort "blitzartig" abzuleiten und wird dann wohl den raschen Kaltlufteinbruch beschreiben.
Charakteristisch für einen nordamerikanischen "Blizzard" sind folgende Erscheinungen:
  • Tiefe Temperaturen (10 Grad Fahrenheit (= ca. -12 Grad Celsius) oder tiefer)
  • Hohe Windgeschwindigkeiten (32 Meilen pro Stunde (= ca. 51.5 km/h, entspricht Windstärke 7 Bft.) oder mehr)
  • Große Mengen an Schnee, die die Sichtweite auf 500 Fuß (= ca. 150 Meter) oder weniger herabsetzen)
Richtige "Blizzards" sind eigentlich relativ selten. Wenn sie auftreten dann am ehesten in Kanada und in den Northern Plains der USA. Nichts desto trotz können sie aber auch den gesamten Nordosten der USA heimsuchen und für chaotische Wetterverhältnisse sorgen.
Die Bezeichnung eines heftigen Schneesturms als "Blizzard" wurde später auch in anderen Regionen, wie z.B. in der Antarktis, übernommen.
Boàren Gardasee; Italien Beim "Boàren" handelt es sich um einen ziemlich lokalen Wind am Westufer des Gardasees, der aus dem Sabbiatal (Val Sabbia) von Westen bis Nordwesten in den Golf von Salò weht. Der "Boàren" tritt hauptsächlich bei ruhigen Hochdruckwetterlagen in der Nacht und am frühen Morgen auf, so dass er auch als nächtlicher Bergwind identifiziert werden kann. Dabei kühlt sich in der Nacht die über den Hängen des Sabbiatals aufliegende Luft stärker ab als die in gleicher Höhe über dem Talboden befindliche. Somit besitzt die Luft über den Hängen eine größere Dichte und fließt dann in der Nacht durch die Schwerkraft erst einmal hangabwärts. Im weiteren Verlauf der Nacht wird , grob gesagt, auch die im Tal lagernde Luft soweit abgekühlt worden sein, dass sie, injiziert durch den Hangabwind gen Talausgang strebt und den eigentlichen Bergwind darstellt. Zusätzlich zu diesem Bergwindcharakter des "Boàren" könnte auch noch eine schwache Komponente der Land- Seewindzirkulation, die in der Nacht vom Land auf den See weist, den "Boàren" mit verstärken. Doch alles in allem ist der "Boàren" ein recht schwacher bis mäßiger Wind, der im Golf von Salò mit höchstens 5 bis 6 m/s auf den Gardasee herausweht, jedoch nicht mehr am Ostufer eine Wirkung zeigt. Wellen werden durch den "Boàren" eher unterdrückt.
Aufgrund seines Auftretens bei ruhigen Hochdruckwetterlagen, ist dabei vorerst meist weiter mit freundlich, sonnigem und trockenem Wetter zu rechnen. In der Nacht müßte sich, nach meinem Verständnis, der Golf von Salò auch meist sternenklar zeigen, da durch die Abnahme der Reibungskraft, wenn die Luft auf den See weht, es zu einer ufer- und bodennahen Divergenz kommt und somit die Luft aus der Höhe zur Oberfläche nachsinkt, was dann wiederum wolkenauflösend, bzw. wolkenverhindernd wirkt.
Bochorno Ebrotal in Spanien Beim "Bochorno" handelt es sich um einen feuchtwarmen Südostwind, der dem Talverlauf des Ebros folgend In Spain, a sultry wind (or sultry weather in general) in the Ebro valley, possibly a form of sirocco. Ein schwüler Wind, bzw. generell schwüles Wetter im Ebrotal. Es handelt sich meist um eine Sciroccolage Schamp, Mittelmeerwetter , Fielding , AMS

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