Mondorf Wetter
Malte Neuper
Adenauerplatz 3A
53859 Niederkassel-Mondorf

Regionale Windsysteme der Erde (B1)





Name Land Erläuterungen
Bad-e-Simur Iran Im Iran wird die Periode, in der im Hochsommer heiße Wüstenwinde über das Land wehen, mit "Bad-e-Simur" bezeichnet.
(Anmerkung: Aus meinen Unterlagen geht nicht genau hervor, ob mit dem Ausdruck "Bad-e-Simur" die Wüstenwinde selbst, oder nur die Zeit in der sie auftreten, bezeichnet werden. Die Quellen legen jedoch eher die Benennung der Zeit nahe.)
Bad-i-sad-o-bistroz südliches Afghanistan Im südlichen Afghanistan werden Nordnordwestwinde des Sommers, die heiße Luft herantransportieren auch als "Bad-i-sad-o-bistroz" bezeichnet. Sie wehen oft mit einer orkanartiger Strärke und wirbeln dabei dann meist einigen Staub auf. Der bekanntere Name des "Bad-i-sad-o-bistroz" ist "Afghanetz" (siehe also auch hier).
Baguio Philippinen [der; tagalog.-span.] Mit dem einheimischen Wort "Baguio" werden im Bereich der Philippinen tropische Wirbelstürme bezeichnet. Die "Baguios" treten vor allem in der Zeit von Juli bis November auf, wenn das umgebende Meer seine höchsten Temperaturen aufweist.
Balaton-Wind Plattensee, Ungarn Der Seewind, wie er sich bei ungestörten Hochdruckwetterlagen als thermisch direkte Zirkulation vom See zum Land am Tage ausbilden kann, wird am Plattensee "Balaton-Wind" genannt.
Bali-Wind östliches Java (Indonesien) Als "Bali-Wind" wird im östlichen Java (Indonesien) ein heftiger von Osten wehender Wind des Nordsommer-Monsuns bezeichnet. Da dieser nun dort von der bekannten Urlaubsinsel Bali herzukommen scheint, ist die Namengebung nicht gerade verwunderlich.
Balì Gardasee, Italien "Balì"
Barat Celebes (Indonesien)
Barban (vent de) Gers, Frankreich In der Stadt Auch im südwestfranzösischen Département Gers (Dép.-Nr.: 32; Region: Midi-Pyrénées) bezeichnet der Name "Vent de Barban" einen Südwestwind, der in dieser Region auch unter dem geläufigeren Namen "Vent de Bayonne" (siehe dort für eine eingehender Beschreibung) bekannt ist. Im Dialekt wird er zudem "Bent de barran" genannt, mit "Bent" als "Wind".
Barber Ost-Kanada, St. Lorenzstrom [der; amerikan.] Wenn im Winter kräftige Schneestürme (meist aus West bis Nordwest) mit kalten und feuchten Luftmassen aus Nordwesten hereinbrechen, so nennt man diese in Ost-Kanada auch "Barber". Der "Barber" ist also gewissermaßen ein regionaler Name (hier in Ost-Kanada am St. Lorenzstrom) für einen "Blizzard".
Der Name "Barber" (dtsch.= "Babier" oder auch "Friseur") resultiert aus der Tatsache, dass, bei einem Aufenthalt im Freien, die kalte und feuchte Luft durch Kontakt schnell und sichtbar an Haaren und Bart gefriert. Durch den weißen Reifüberzug sieht nun der Bart so aus, als ob er mit Rasierschaum eingepinselt wurde. Also genau so wie bei der klassischen Nassrasur beim Babier.
Bardanis Narbonne, Frankreich Ein Wind aus Nordwest wird in der lokalen Umgebung der in der Küstenebene des Languedoc liegenden Stadt Narbonne (Region: Languedoc-Roussillon; Département: Aude, Dép.-Nr.:11) "Bardanis" genannt. Da ich aus meinen Quellen nicht mehr Informationen über den Wind herausziehen kann, will ich hier nur kurz ein paar Informationen über sie Stadt Narbonne selbst darbieten.
Einst war Narbonne das Zentrum der römischen Provinz "Gallia Narbonensis". Nach der Auflösung des Römischen Reiches wurde sie zur Hauptstadt des Westgotischen Reiches, bevor dann, wiederum etwas später, Karl der Große sie zur Hauptstadt eines Herzogtums machte. Zusätzlich zu diesen weltlichen Titeln war die Stadt zudem auch zwischenzeitlich (bis zur Zeit um die französische Revolution) ein Erzbischofsitz, wovon heute noch der interessante "Palais des Archevêque (der erzbischöfliche Palast) mit der beeindruckenden "Cathédrale St-Just-et-St-Pasteur" ein besichtigungswertes Zeugnis abliefern. Wirtschaftlich gesehen verdankte Narbonne einen Teil seines Reichtums der Tatsache , dass sie einst auch ein bedeutender Mittelmeerhafen war. Doch nachdem ab dem 14. Jahrhundert die Bucht von Narbonne durch Ablagerungen der Aude und des Meeres versandete, war es auch mit dem florierenden Hafen zu Ende und es folgte ein Niedergang, der durch die Pest, die Wirren des Hundertjährigen Krieges und dem Weggang der Juden noch verstärkt wurde. Bis zur französischen Revolution war die Einwohnerzahl der Stadt insgesamt auf nur noch einige Tausend zurückgegangen, so dass die, oben erwähnte, "Wegnahme" des Erzbischhofssitzes nur eine logische Konsequenz darstellt. Heutzutage ist von diesen mageren Jahren jedoch nicht mehr viel zu spüren. Narbonne ist ein bedeutendes Wienhandelszentrum und auch dank seiner guten Verkehrslage und den vielen touristischen Sehenswürdigkeiten zeigt sich die 46 000 - Einwohner Stadt insgesamt recht vital.
Barines Venezuela Im östlichen Teil von Venezuela werden Westwinde auch als "Barines" bezeichnet.

Vorherige Seite
Nächste Seite